in dem Buch von Hans Meier-Welcker, „Abwehrkämpfe am Nordflügel der Ostfront“, befasst sich ein Kapitel mit dem „Kampf um den Seebrückenkopf Pillau“, Verfasser: Rudolf Kabath. Darin werden u.a. auch die Standorte der Schweren Artillerie im Festungsgebiet Pillau 1945 beschrieben:
„Die nördlichste Batterie innerhalb der Festungsgebiete war die Marineflakbatterie St. Adalbertskreuz. Die nächste Batterie befand sich nordostwärts von Lochstädt nahe dem Haffufer. Sie war provisorisch errichtet und mit alten 8,8 cm-Unterseebootgeschützen armiert worden. Auch die Bedienungen wurden erst kurz vor Beginn der Kämpfe um Pillau aus den verfügbaren Soldaten der Kriegsmarine zusammengestellt.
Unmittelbar hinter dem Neuhäuser Riegel und knapp westlich der Reichsstraße 131, also von beiden Ufern etwa gleichweit entfernt, lag die mit 12,8 cm-Geschützen armierte Flakbatterie „Neuhäuser“. Etwa auf gleicher Höhe, aber zwischen den hohen bewaldeten Dünen der Ostseeküste, war auf den vorhandenen Bettungen der einstigen Batterie „Schanze“ Mitte April 1945 eine 10,5 cm-Flakbatterie aufgestellt worden, die zuvor am Nordufer des Haffes etwa auf halbem Wege nach Königsberg gestanden hatte (Fußnote: Sehr wahrscheinlich handelt es sich um die Schwere Flakbatterie Peyse, die zu derselben Zeit plötzlich abgebaut und nach Pillau verlegt wurde). Rund einen Kilometer nördlich der alten Pillauer Zitadelle lag die aus drei modernen 15 cm-Geschützen bestehende Seezielbatterie „Plantage“. Zwischen ihr und der Nordmole befand sich die mit vier 10,5 cm-Geschützen bestückte Flakbatterie „Nordmole“.
Am Südwestrande des alten Kamstigaller Horns, dem allerdings während des Krieges durch Aufschüttungen ein flaches, bis zum Seekanal vorgeschobenes Gelände mit den Becken des neuen Kriegsmarinehafens vorgelagert worden war, befanden sich in der Kamstigaller Weidenplantage die Stellungen der mit vier 10,5 cm-Geschützen armierten Flakbatterie „Kamstigall“. Vier Kilometer ostwärts bildete die auf einem langgestreckten, den Seekanal nach Süden sichernden Inseldamm, dem KamstigallerHaken, in Stellung gebrachte gleichstarke Flakbatterie „Haken“ die ins Haff vorgeschobene Sicherung der Festung nach Osten.
Auf dem Nordende der Frischen Nehrung, etwa einen Kilometer südlich der Südmolenwurzel, lag westlich des Ortes Neutief die zweite Seezielküstenbatterie der Festung, aus vier 15 cm-Geschützen bestehend und nach dem Namen des Ortes bezeichnet (Fußnote: Diese Batterie besaß die größte Reichweite mit 220 Hektometern und konnten den Raum Fischhausen, die Halbinsel Peyse und auch den Raum um Heiligenbeil unter Feuer nehmen).
Nur einen knappen Kilometer weiter südlich lag mit vier 10,5 cm-Geschützen die Flakbatterie „Lehmberg“. Ihre Stellungen waren als Ausweiche für das Flakgruppenkommando eingerichtet. Weitere anderthalb Kilometer südlich war die Flakbatterie „Kaddig“ mit vier 12,8 cm-Geschützen eingebaut und als Ausweichgefechtsstand für den Seekommandanten hergerichtet worden.
Noch innerhalb des Festungsbereichs lag schließlich bei Mövenhaken eine Batterie von 7,5 cm-Panzerabwehrkanonen, die aber der Luftwaffe unterstand. Außerdem befanden sich in größerer Zahl Geschütze, die aus dem Heiligenbeiler Brückenkopf geborgen worden waren, und Batterien der im Festungsbereich zum Einsatz gebrachten Verbände im Raum von Pillau.“
